Staatenlexikon Afrika

Herausgeber: Wolfgang Gieler (Hg.). 2016. Staatenlexikon Afrika. Georgraphbie. Geschichte. Kultur. Politik und Wirtschaft. Bonn: bpb. Seiten: 768

Das in Europa vorherrschende Bild von Afrika ist oft verzerrt, einseitig und beruht auf geringem oder unvollständigem Wissen. Landespezifische Hintergründe, die Erfahrung von Kolonialisierung und Ausbeutung sowie gewachsene politische Strukturen werden nur bedingt wahrgenommen oder nur im Kontext von Krisen und Konflikten aufgerufen. Dieses Lexikon liefert kompakte Informationen über die 54 Staaten Afrikas und das Territorium der Westsahara, dessen völkerrechtlicher Status nach wie vor ungeklärt ist. Alle Länderprofile geben kompakt und profunde Auskunft über geographische Rahmenbedingungen, Geschichte, Bevölkerungsstruktur, Wirtschaft, politisches System und aktuelle Entwicklungen. Das Buch weist zudem weiterführende Literatur zu jedem Land aus.


Topographische Einteilung Afrikas

Afrika ist mit einer Fläche von 30,3 Millionen km² (22 % der gesamten Landfläche der Erde) nach Asien der zweitgrößte Kontinent und ungefähr dreimal so groß wie Europa.

 

Nordafrika: Ägypten, Algerien, Libyen, Marokko, Sudan, Tunesien, Westsahara

Westafrika-Sahel: Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Tschad

Westafrika-Küste: Benin, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea-Bissau, Kap Verde, Liberia, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Togo

Zentralafrika: Angola, Äquatorialguinea, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Kamerun, Republik Kongo, São Tomé und Príncipe, Tschad, Zentralafrikanische Republik

Ostafrika: Äthiopien, Burundi, Dschibuti, Eritrea, Kenia, Komoren, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Ruanda, Sambia, Seychellen, Simbabwe, Somalia, Somaliland, Tansania, Uganda

Südliches Afrika: Botswana, Lesotho, Namibia, Südafrika, Swasiland


Verteilung der Sprachfamilien Afrikas

In Afrika unterscheidet man verschiedene Sprachfamilien: .

 

Afroasiatische Sprachen (blaue Farbe) mit etwa 350 Mio. Sprechern in Nordafrika und im nördlichen Ostafrika.

Niger-Kongo-Sprachen (die beiden roten Farben) mit etwa 370 Mio. Sprechern in Westafrika, Zentralafrika, im südlichen Ostafrika und im Südlichen Afrika.

Nilosaharanische Sprachen (gelbe Farbe) mit etwa 35 Mio. Sprechern vom Sudan bis Mali

Khoisan-Sprachen (grüne Farbe) mit 355 Tsd. Sprechern vor allem im westlichen Südlichen Afrika.

Austronesische Sprachen (violette Farbe) mit 19 Mio Sprechern auf der Insel Madagaskar.

Die Vielfalt von Sprachen und Kulturen führt besonders in den Staaten südlich der Sahara zu Schwierigkeiten in der Kommunikation.

Zur Erfassung der Vielschichtigkeit der linguistischen Situation, bietet es sich an, zwischen folgenden Aspekten zu unterscheiden:

  • Muttersprachen: ethnische Herkunft, beschränkter geographischer Einfluss 
  • Handels- und Verkehrssprachen: afrikan. Sprachen (Mutter- bzw. Zweitsprache), die sich im öffentlichen Raum als von der Mehrheit gesprochene Sprachen geschichtlich herausgebildet haben und im Alltag von höchster Bedeutung sind; 
  • Amts- und Bildungssprachen: meist internationale Sprachen, die aus der Kolonialzeit stammen und in den Bereichen Politik, Medien, Bildung, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Wirtschaftsbeziehungen eine dominante Rolle spielen

Die Karte zeigt die 21 wichtigsten einheimischen Sprachen, die in größeren Gebieten und von einer großen Zahl Sprecher gesprochen werden:

1. Wolof (Regionalsprache; meistgesprochenste Sprache Senegals; Gambia; Süden Mauretaniens)

2. Tuareg (ethnische Sprache; im Inneren der Sahara)

3. Bambara / Dioula (Nationalsprache Mali, Regionalsprache nördliche Elfenbeinküste und Burkina Faso)

4. Hausa (Nationalsprache Niger; nördliches Nigeria)

5. Akan / Twi (Regionalsprache; meistgesprochenste Sprache Ghanas)

6. Yoruba (ethnische Sprache; südwestliches Nigeria und südliches Benin)

7. Sango (Nationalsprache der zentralafrikanischen Republik; angrenzende Gebiete in Chad und Kongo)

8. Amharisch (Nationalsprache Äthiopiens; besonders Westen und Norden)

9. Somali (ethnische und Nationalsprache; Somalia, Dschibuti, östliches Äthiopien)

10. Lingala (Regionalsprache nördliche Republik Kongo und Demokratische Republik Kongo)

11. Kikongo / Kituba (Regionalsprache südliche Republik Kongo, westliche D.R. Kongo, nördliches Angola)

12. Rwanda-Rundi (ethnische und Nationalsprache von Ruanda und Burundi)

13. Swahili (Nationalsprache Tansania, Komoren, Mayotte; überregionale Sprache Kenia, Uganda, östliche D.R. Kongo und der Rest von Ostafrika)

14. Malagasy (Nationalsprache von Madagaskar)

15. Chewa / Nyanja (Nationalsprache Malawi; Regionalsprache Sambia, nordwestliches Mosambik)

16. Shona (Nationalsprache Simbabwe; angrenzende Teile Sambias und Mosambiks)

17. Tswana (Nationalsprache Botswana; nördliches Südafrika)

18. Zulu (ethnische und Regionalsprache; westliches Südafrika; teilweise in Lesotho und Swasiland)

19. Afrikaans (Nationalsprache Namibia und Südafrika, besonders im Westen; südwestliches Botswana)

20. Liberia-Kreol / Sierra-Leone-Kreol (Regionalsprache; meistgesprochenste Sprachen in Liberia und Sierra Leone)

F – Fulfulde (ethnische und Regionalsprache; verstreut über einen breiten Streifen Westafrikas von Senegal bis Kamerun)

Quelle: https://kristianmitk.wordpress.com/2013/10/01/verkehrssprachen-in-afrika/


Amtssprachen in Afrika

   Afrikaans
   Arabisch
   Englisch
   Französisch
   Portugiesisch
   Spanisch
   Swahili

   andere afrikanische Sprachen

  

Quelle: wikipedia.commons

Afrika - Länder und Regionen: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn (Stand: 2009)